Diskriminierung & KI 

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in unserem Alltag angekommen und nicht mehr wegzudenken. Ob nun bei alltäglichen Dingen wie dem Onlineshopping, der Navigation während der Fahrt oder Kreditvergaben – die KI ist bereits vielseitig im Einsatz, wenn auch nicht immer für den Nutzer offensichtlich und transparent. 

Dabei werden immer häufiger Entscheidungen von Algorithmen vorgeschlagen und sogar getroffen, die lediglich auf Daten basieren. Dies beschleunigt Prozesse, unterstützt bei einfachen Tätigkeiten und kann damit zu deutlichen Arbeitsentlastungen beitragen. Aber sind die generierten Ergebnisse, getroffen auf Grundlage von Algorithmen, immer objektiv und fair? Neben den vielen Vorteilen und Entlastungen, die der Einsatz von KI mit sich bringt, ist dieser jedoch von einem schwerwiegenden Problem belastet: der Diskriminierung! 


Hervorgerufen durch diskriminierende Verzerrungen (KI-Bias) in den Daten und Algorithmen in den IT-Anwendungen, die eine Spiegelung von bestehenden Diskriminierungen unserer Gesellschaft in Bezug auf beispielsweise Hautfarbe, Geschlecht, Alter oder Nationalität abbilden. Um dem aktiv entgegenzuwirken, sollte die Betrachtung der Ursachen und damit einhergehenden Folgen systematischer Diskriminierung in den Fokus genommen werden. 

Mögliche Ursachen können dabei beispielsweise historische Datensätze sein, die bereits Vorurteile beinhalten, oder auch eine mangelnde Diversität in der Entwicklung, die ungewollt nur eingeschränkte Perspektiven einnimmt. Die damit verbundenen Folgen können neben einem Vertrauensverlust in die Systeme zu sozialen Ungerechtigkeiten und sogar rechtlichen/ethischen Konsequenzen führen. Um solche Fälle zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, bedarf es klarer und nachvollziehbarer Regeln für den Einsatz von KI in Unternehmen und Organisationen. 


Aber wie können diese Regeln aussehen? Und wer soll sie festlegen? Hier setzt das Projekt KIDD – Künstliche Intelligenz im Dienste der Diversität an. KIDD ist ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördertes Projekt unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), das im Oktober 2020 gestartet ist. Das Ziel von KIDD ist es, Betriebe darin zu befähigen, Digitalisierungsprozesse aktiv mitzugestalten, indem das „WIE“ der Digitalisierung auf gerechte, transparente und verständliche Weise diskutiert wird. 

Das Projekt KIDD zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns aktiv mit den Chancen und Risiken von KI auseinandersetzen, und bietet dabei ein umfangreiches Handbuch als Handlungshilfe für KI-Einführungen im Unternehmen an. Damit KI sein volles Potenzial entfalten kann, bedarf es eines aktiven Mitwirkens von allen Prozessbeteiligten, um KI in den Dienst der Diversität zu stellen und dafür zu sorgen, dass sie allen Menschen zugutekommt. 


Weitere Informationen zum KIDD-Prozess erhalten Sie unter: https://kidd-prozess.de/ 

Daniela Kreklow
0162 1035769
daniela.kreklow@tbs-nrw.de

Zurück

Das Projekt Zukunftszentrum KI NRW wird im Rahmen des Programms Zukunftszentren durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.