Der Weg der KMUs in die Industrie 4.0 und 5.0
Das Zukunftszentrum KI NRW demonstriert die ersten Schritte in Richtung Zukunftsfähigkeit
Wie schon in einem vorherigen Artikel festgestellt, geht die Tendenz der Unternehmen in Deutschland sehr stark in Richtung der Industrie 4.0: ganze 90% der befragten Unternehmen nutzen bereits Anwendungen dieses Gebiets oder planen dies in naher Zukunft. Die Zeichen stehen auf Fortschritt und das ist kaum verwunderlich, bedenkt man wie leicht es sein kann, fit für die Industrie 4.0 zu werden.
In jenem Artikel ging es um den Wandel, den die Übergänge vorherige industrieller Revolutionen mit sich brachten. Oftmals waren diese verbunden mit vielen Neuanschaffungen und dem Austausch alter – nicht mehr zeitgemäßer – Maschinen und bedeutete einen hohen Mehraufwand, der sich auch im finanziellen Bereich bemerkbar machte. Ein Faktor, dem die Industrie 4.0 dadurch entgegenwirken kann, dass sie ein Nachrüsten bestehender Maschinen ermöglicht, wie hier am Beispiel eines Lego-Zugs verdeutlicht. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Datensammlung nur sehr langsam voranging, wie es noch in der Industrie 3.0 der Fall war. Außerdem stehen Unternehmen nicht mehr alleine vor dem Problem, weitreichende Entscheidungen alleine treffen zu müssen. War dies zuvor ein Punkt, an dem viel Weitsicht und gelegentlich Glück vonnöten waren, traten heute Beratungszentren wie das Zukunftszentrum KI NRW in Erscheinung, die helfen können, die optimale Lösung für den individuelle Einsatz zu finden.
Entscheidet sich ein Unternehmen für den Weg in die Industrie 4.0, gilt es zunächst, herauszufinden, wo die Einsatzzwecke liegen und wie diese mithilfe von KI-, IoT- (Internet of Things; Internet der Dinge) oder ähnlichen Anwendungen unterstützt werden kann. Dafür muss zunächst einmal der Status Quo eruiert werden, d.h. der Punkt, an dem das Unternehmen gegenwärtig steht. Dazu gehört, Prozessabläufe zu identifizieren und einen Überblick über die aktuelle Datenerhebung zu erlangen. Sind diese Informationen gegeben, lässt sich genauer sagen, welche Art von Technologie für das Unternehmen den meisten Sinn ergibt und an welcher Stelle diese eingesetzt werden kann – auch in Hinblick darauf, wer letztlich damit umgehen soll. Denn auch das ist ein wichtiger Punkt in der Industrie 4.0: Der Umgang des Menschen mit den Maschinen! Die Arbeiter:innen werden früh in den Prozess mit einbezogen, z.B. durch Schulungen und Weiterbildungen oder im Projektverlauf selbst, welcher die Mitarbeitenden sowie ihre Vorstellungen und Wünsche direkt mit einbezieht. Dies geschieht oft im Rahmen eines Pilotprojekts, in welchem die zuvor definierten Ziele theoretisch umgesetzt werden und die Grundlage für die Praxis bilden sollen. Nicht selten kristallisieren sich an diesem Punkt auch noch weitere Anwendungsgebiete heraus, wenn sich z.B. der eigentliche zu automatisierte Prozess leicht mit der Automatisierung weiterer Teilbereiche verknüpfen lässt, indem er diese begünstigt oder sogar bedingt.
Zuletzt erhalten Unternehmen somit neben einem Überblick über ihre aktuelle Lage auch ein ausgearbeitetes individuelles Konzept, mit welchem sie die Implementierung eines solchen Systems beginnen können – dies stellt damit den letzten Schritt und den Übergang in die Industrie 4.0 dar. Doch auch jene bildet keinen Endpunkt, wird doch bereits die Industrie 5.0 immer relevanter: mit Fortschritt der Maschinen entwickelt sich auch der Mensch und eine Zusammenarbeit beider spielt eine immer zentraler werdende Rolle, vor allem wie jene aussehen kann. Ein Beispiel dafür bilden sogenannte Cobots (kurz für collaborative robots; kollaborative Roboter), welche speziell für den Einsatz mit dem Menschen geschaffen werden und u.a. ein höheres Maß an Sicherheit für diesen vorsieht. Wie weit diese Entwicklung gehen wird und wie sich die Industrie mit und über die Cobots hinaus entwickeln wird, ist heute kaum abzusehen.
Doch es lohnt, dieser Zukunft offen gegenüberzustehen und ihr folgend den Weg in Richtung Industrie 4.0 und 5.0 mitzugehen.
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