Retrofitting ist am Zug! – Das Zukunftszentrum stellt die Weichen für die Zukunftsfähigkeit

Dafür empfiehlt sich, Daten über die eigenen Abläufe zu sammeln und diese auszuwerten – sofern man über die Möglichkeit dazu verfügt. Im Kontext von Unternehmen und Betrieben kann das bedeuten, dass veraltete, nicht-digitale Maschinen ausgetauscht werden müssen und man sich hohen Kosten und viel Aufwand gegenübersieht. Die nachhaltigere Alternative heißt Retrofitting! Das bedeutet, dass alte Maschinen durch Aufwertung und Erneuerung fit für die Zukunft gemacht werden, statt ersetzt zu werden. Der Zug ist also noch lange nicht abgefahren, denn Retrofitting macht es möglich, Maschinen so nachzurüsten, dass sie wieder zukunfts- und wettbewerbsfähig werden. Was es aktuell für Möglichkeiten gibt, demonstriert das Zukunftszentrum eindrucksvoll anhand eines anschaulichen Beispiels: 

Auf Veranstaltungen oder Messen auf denen das Zukunftszentrums vertreten ist, lässt sich mittlerweile eine Installation finden, die die Besuchenden Retrofitting hautnah erleben und sogar ausprobieren lässt. Es handelt sich dabei um einen batteriebetriebenen Zug einer bekannten Spielzeugmarke, welcher mit verschiedenen Elementen nachgerüstet wurde und eindrucksvoll demonstrieren kann, welche neuen Komponenten man nachträglich in ein laufendes System integrieren kann. Am wichtigsten sind dabei Sensoren, die an vielen Bereichen der Strecke wie auch dem Zug selbst angebracht wurden und Informationen sammeln. Jene werden dann an die Hauptrecheneinheit gesendet, wo sie zusammengetragen werden. So erhält man unter anderem Informationen über den Standort und die Geschwindigkeit des Zuges, seinem Gewicht, den Temperaturen innen und außen, wie oft er einem bestimmten Punkt passiert ist und ob sich etwas in unmittelbarer Nähe vor ihm befindet, was auch in einer automatischen Bremsung resultiert. Die Kontrolle des Zuges übernimmt dabei eine weitere Einheit – ein sogenannter Controller –, welche sich außerhalb der Strecke befindet und anhand von Handgesten dem Zug die Befehle zum Losfahren, Anhalten oder Rückwärtsfahren geben kann. Auch das Fahrtempo lässt sich darüber regulieren.  

Neben dem Controller fungiert ein Tablet als weitere Steuereinheit, über welches auch der Befehl zum Einkehren auf das Abstellgleis gegeben werden kann. Dieser Befehl wird dabei gleichermaßen an den Zug selbst wie auch an einen Servo auf der Strecke, der die Weiche steuert, gesendet. Dort kommt dann ein Ultraschallsensor zum Einsatz, der dem Zug mitteilt, wie nah er sich am Prellbock befindet und wann er bremsen muss. Daneben bietet das Tablet auch die Möglichkeit, alle von der Recheneinheit gesammelten Daten einzusehen und auszulesen und ermöglicht es, Temperatur, Geschwindigkeit sowie weitere Daten im laufenden Betrieb abzufragen. 

All diese am Beispiel des Zuges dargestellten Optionen zeigen eindrucksvoll, welche Technologien sich noch nachträglich durch Retrofitting an ansonsten analoge Geräte anbauen lassen und wie vielseitig ihre Einsatzzwecke dabei sein können. Ebenso vielfältig ist dabei auch die Auswahl der Sensoren selbst, welche sich in den unterschiedlichsten Preisklassen finden lassen, wobei kleinere Projekte bereits mit jenen der unteren Klasse realisierbar sind. Im genannten Beispiel lagen die Kosten der nachgerüsteten Elemente bei nur ungefähr 150€ – und damit auf gleicher Höhe mit dem kompletten Spielzeugzugset. Denkt man noch einen Schritt weiter, können die gesammelten Daten mithilfe von KI weiter analysiert werden, um Unregelmäßigkeiten zu finden, Ausfälle vorherzusagen oder ähnliches. Retrofit kann somit die Grundlage für weitere Optimierungen durch andere Technologien bieten, wie eben KI. 


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Das Projekt Zukunftszentrum KI NRW wird im Rahmen des Programms Zukunftszentren durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.